Der kinesiologische Muskeltest
Applied Kinesiology wird definiert als ein System funktioneller neuromuskulärer Austestungen, bei denen durch manuelle Testung einzelner Muskeln und deren Reaktionsänderungen funktionelle Zusammenhänge von Gesundheitsstörungen diagnostiziert und entsprechend therapiert werden können. Es werden zudem Reaktionsänderungen des Muskels auf diagnostische Provokationen hin überprüft. Vereinfacht gesagt, beantwortet der Muskeltest die Fragen: Was schadet? – und: Was hilft?
Nachvollziehbar werden diese Körperreaktionen anhand geläufiger Alltagssituationen: ein Mensch sackt angesichts einer schlechten Nachricht in sich zusammen (d.h. der Muskeltonus sinkt); springt hingegen angesichts einer guten Nachricht vom Stuhl auf und klatscht in die Hände!
Der Arzt testet bestimmte Muskeln an Armen und Beinen des Patienten in genau definierten Ausgangspositionen und Bewegungsrichtungen. Dabei wird die Muskelreaktion des Patienten auf einen Gegendruck des Arztes hin überprüft. Je nachdem, ob der Muskel diesem Testdruck standhalten kann oder nicht, spricht man von einem stark oder schwach testenden Muskel.
Ein Beispiel: der gerade Oberschenkelmuskel (M. rectus femoris) wird dem Dünndarm-Meridian zugeordnet. Testet dieser Muskel stark, kann in einem zweiten Schritt untersucht werden, ob sich diese Muskelreaktion verändert, während der Patient ein bestimmtes Nahrungsmittel im Mund hat. Reagiert der Muskel nun schwach, weist dies auf eine Unverträglichkeit des betreffenden Lebensmittels hin.
Und umgekehrt: testet der M. rectus femoris schwach, wird überprüft, auf welches Medikament hin der Muskel wieder stark reagiert.